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The Life of Friedrich Schiller Part 30

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Zwei leichte Pferde, die uns uberall hintragen, und die Bergluft sind die besten Aerzte fur zarte Nerven. Diese tagliche Bewegung, der ich sehr ergeben bin, ist meine einzige Zerstreuung; denn dieser Winkel ist der einsamste in Brittanien, sechs Meilen von einer jeden Person entfernt die mich allenfalls besuchen mochte. Hier wurde sich Rousseau eben so gut gefallen haben, als auf seiner Insel St. Pierre.

Furwahr meine stadtischen Freunde schreiben mein Hierhergehen einer ahnlichen Gesinnung zu und weissagen mir nichts Gutes; aber ich zog hierher, allein zu dem Zweck meine Lebensweise zu vereinfachen und eine Unabhangigkeit zu erwerben, damit ich mir selbst treu bleiben konne. Dieser Erdraum ist unser, hier konnen wir leben, schreiben und denken wie es uns am besten daucht, und wenn Zoilus selbst Konig der Literatur werden sollte.

Auch ist die Einsamkeit nicht so bedeutend, eine Lohnkutsche bringt uns leicht nach Edinburgh, das wir als unser brittisch Weimar ansehen.

Habe ich denn nicht auch gegenwartig eine ganze Ladung von franzosischen, deutschen, amerikanischen, englischen Journalen und Zeitschriften, von welchem Werth sie auch seyn mogen, auf den Tischen meiner kleinen Bibliothek aufgehauft!

Auch an alterthumlichen Studien fehlt es nicht. Von einigen unsrer Hohen entdeck' ich, ohngefahr eine Tagereise westwarts, den Hugel, wo Agrikola und seine Romer ein Lager zuruckliessen; am Fusse desselben war ich geboren, wo Vater und Mutter noch leben um mich zu lieben. Und so muss man die Zeit wirken la.s.sen. Doch wo gerath ich hin! La.s.sen Sie mich noch gestehen, ich bin ungewiss uber meine kunftige literarische Thatigkeit, woruber ich gern Ihr Urtheil vernehmen mochte; gewiss schreiben Sie mir wieder und bald, damit ich mich immer mit Ihnen vereint fuhlen moge."

Wir, nach allen Seiten hin wohlgesinnten, nach allgemeinster Bildung strebenden Deutschen, wir wissen schon seit vielen Jahren die Verdienste wurdiger schottischer Manner zu schatzen. Uns blieb nicht unbekannt, was sie fruher in den Naturwissenschaften geleistet, woraus denn nachher die Franzosen ein so grosses Uebergewicht erlangten.

In der neuern Zeit verfehlten wir nicht den lichen Inflows anzuerkennen, den ihre Philosophie auf die Sinnesanderung der Franzosen ausubte, um sie von dem starren Sensualism zu einer geschmeidigern Denkart auf dem Wege des gemeinen Menschenverstandes hinzuleiten. Wir verdankten ihnen gar manche grundliche Einsicht in die wichtigsten Facher brittischer Zustande und Bemuhungen.

Dagegen mussten wir vor nicht gar langer Zeit unsre ethisch-asthetischen Bestrebungen in ihren Zeitschriften auf eine Weise behandelt sehen, wo es zweifelhaft blieb, ob Mangel an Einsicht oder boser Wille dabey obwaltete; ob eine oberflachliche, nicht genug durchdringende Ansicht, oder ein widerwilliges Vorurtheil im Spiele sey. Dieses Ereigniss haben wir jedoch geduldig abgewartet, da uns ja dergleichen im eignen Vaterlande zu ertragen genugsam von jeher auferlegt worden.

In den letzten Jahren jedoch erfreuen uns aus jenen Gegenden die liebevollsten Blicke, welche zu erwiedern wir uns verpflichtet fuhlen und worauf wir in gegenwartigen Blattern unsre wohldenkenden Landsleute, insofern es nothig seyn sollte, aufmerksam zu machen gedenken.

Herr #Thomas Carlyle# hatte schon den #Wilhelm Meister# ubersetzt und gab sodann vorliegendes Leben #Schillers# im Jahre 1825 heraus.

Im Jahre 1827 erschien _German Romances_ in 4 Banden, wo er, aus den Erzahlungen und Mahrchen deutscher Schriftsteller als: #Musaus#, #La Motte Fouque#, #Tieck#, #Hoffmann#, #Jean Paul# und #Goethe#, heraushob, was er seiner Nation am gema.s.sesten zu seyn glaubte.

Die einer jeden Abtheilung vorausgeschickten Nachrichten von dem Leben, den Schriften, der Richtung des genannten Dichters und Schriftstellers geben ein Zeugniss von der einfach wohlwollenden Weise, wie der Freund sich moglichst von der Personlichkeit und den Zustanden eines jeden zu unterrichten gesucht, und wie er dadurch auf den rechten Weg gelangt, seine Kenntnisse immer mehr zu vervollstandigen.

In den Edinburgher Zeitschriften, vorzuglich in denen welche eigentlich fremder Literatur gewidmet sind, finden sich nun, ausser den schon genannten deutschen Autoren, auch #Ernst Schulz#, #Klingemann#, #Franz Horn#, #Zacharias Werner#, Graf #Platen# und manche andere, von verschiedenen Referenten, am meisten aber von unserm Freunde, beurtheilt und eingefuhrt.

Hochst wichtig ist bey dieser Gelegenheit zu bemerken, da.s.s sie eigentlich ein jedes Werk nur zum Text und Gelegenheit nehmen, um uber das eigentliche Feld und Fach, so wie alsdann uber das besondere Individuelle, ihre Gedanken zu eroffnen und ihr Gutachten meisterhaft abzuschliessen.

Diese _Edinburgh Reviews_, sie seyen dem Innern und Allgemeinen, oder den auswartigen Literaturen besonders gewidmet, haben Freunde der Wissenschaften aufmerksam zu beachten; denn es ist hochst merkwurdig, wie der grundlichste Ernst mit der freysten Uebersicht, ein strenger Patriotismus mit einem einfachen reinen Freysinn, in diesen Vortragen sich gepaart findet.

Geniessen wir nun von dort, in demjenigen was uns hier so nah angeht, eine reine einfache Theilnahme an unsern ethisch-asthetischen Bestrebungen, welche fur einen besondern Charakterzug der Deutschen gelten konnen, so haben wir uns gleichfalls nach dem umzusehen, was ihnen dort von dieser Art eigentlich am Herzen liegt. Wir nennen hier gleich den Namen #Burns#, von welchem ein Schreiben des Herrn #Carlyle's# folgende Stelle enthalt.

"Das einzige einigerma.s.sen Bedeutende, was ich seit meinem Hierseyn schrieb, ist ein Versuch uber #Burns#. Vielleicht habt Ihr niemals von diesem Mann gehort, und doch war er einer der entschiedensten Genies; aber in der tiefsten Cla.s.se der Landleute geboren und durch die Verwicklungen sonderbarer Lagen zuletzt jammervoll zu Grunde gerichtet, so da.s.s was er wirkte verhaltnissma.s.sig geringfugig ist; er starb in der Mitte der Manns-Jahre (1796)."

"Wir Englander, besonders wir Schottlander, lieben #Burns# mehr als irgend einen Dichter seit Jahrhunderten. Oft war ich von der Bemerkung betroffen, er sey wenig Monate vor #Schiller#, in dem Jahr 1759 geboren und keiner dieser beiden habe jemals des andern Namen vernommen. Sie glanzten als Sterne in entgegengesetzten Hemispharen, oder, wenn man will, eine trube Erdatmosphare fing ihr gegenseitiges Licht auf."

Mehr jedoch als unser Freund vermuthen mochte, war uns #Robert Burns# bekannt; das allerliebste Gedicht _John Barley-Corn_ war anonym zu uns gekommen, und verdienter Weise geschatzt, veranla.s.ste solches manche Versuche unsrer Sprache es anzueignen. _Hans Gerstenkorn_, ein wackerer Mann, hat viele Feinde, die ihn unabla.s.sig verfolgen und beschadigen, ja zuletzt gar zu vernichten drohen. Aus allen diesen Unbilden geht er aber doch am Ende triumphirend hervor, besonders zu Heil und Frohlichkeit der leidenschaftlichen Biertrinker. Gerade in diesem heitern genialischen Anthropomorphismus zeigt sich #Burns# als wahrhaften Dichter.

Auf weitere Nachforschung fanden wir dieses Gedicht in der Ausgabe seiner poetischen Werke von 1822, welcher eine Skizze seines Lebens voransteht, die uns wenigstens von den Aeusserlichkeiten seiner Zustande bis auf einen gewissen Grad belehrte. Was wir von seinen Gedichten uns zueignen konnten, uberzeugte uns von seinem ausserordentlichen Talent, und wir bedauerten, da.s.s uns die Schottische Sprache gerade da hinderlich war, wo er des reinsten naturlichsten Ausdrucks sich gewiss bemachtigt hatte. Im Ganzen jedoch haben wir unsre Studien so weit gefuhrt, da.s.s wir die nachstehende ruhmliche Darstellung auch als unsrer Ueberzeugung gema.s.s unterschreiben konnen.

Inwiefern ubrigens unser #Burns# auch in Deutschland bekannt sey, mehr als das Conversations-Lexicon von ihm uberliefert, wusste ich, als der neuen literarischen Bewegungen in Deutschland unkundig, nicht zu sagen; auf alle Falle jedoch gedenke ich die Freunde auswartiger Literatur auf die kurzesten Wege zu weisen: _The Life of Robert Burns.

By J. G. Lockhart. Edinburgh 1828_, rezensirt von unserm Freunde im _Edinburgh Review_, December 1828.

Nachfolgende Stellen daraus ubersetzt, werden den Wunsch, das Ganze und den genannten Mann auf jede Weise zu kennen, hoffentlich lebhaft erregen.

"#Burns# war in einem hochst prosaischen Zeitalter, dergleichen Brittanien nur je erlebt hatte, geboren, in den aller ungunstigsten Verhaltnissen, wo sein Geist nach hoher Bildung strebend ihr unter dem Druck taglich harter korperlicher Arbeit nach zu ringen hatte, ja unter Mangel und trostlosesten Aussichten auf die Zukunft; ohne Forderniss als die Begriffe, wie sie in eines armen Mannes Hutte wohnen, und allenfalls die Reime von Ferguson und Ramsay, als das Muster der Schonheit aufgesteckt. Aber unter diesen Lasten versinkt er nicht; durch Nebel und Finsterniss einer so dustern Region entdeckt sein Adlerauge die richtigen Verhaltnisse der Welt und des Menschenlebens, er wachst an geistiger Kraft und drangt sich mit Gewalt zu verstandiger Erfahrung. Angetrieben durch die unwiderstehliche Regsamkeit seines inneren Geistes strauchelt er vorwarts und zu allgemeinen Ansichten, und mit stolzer Bescheidenheit reicht er uns die Frucht seiner Bemuhungen, eine Gabe dar, welche nunmehr durch die Zeit als unverganglich anerkannt worden."

"Ein wahrer Dichter, ein Mann in dessen Herzen die Anlage eines reinen Wissens keimt, die Tone himmlischer Melodien vorklingen, ist die kostlichste Gabe, die einem Zeitalter mag verliehen werden. Wir sehen in ihm eine freyere, reinere Entwicklung alles dessen was in uns das Edelste zu nennen ist; sein Leben ist uns ein reicher Unterricht und wir betrauern seinen Tod als eines Wohlthaters, der uns liebte so wie belehrte."

"Solch eine Gabe hat die Natur in ihrer Gute uns an #Robert Burns# gegonnt; aber mit allzuvornehmer Gleichgultigkeit warf sie ihn aus der Hand als ein Wesen ohne Bedeutung. Es war entstellt und zerstort ehe wir es anerkannten, ein ungunstiger Stern hatte dem Jungling die Gewalt gegeben, das menschliche Daseyn ehrwurdiger zu machen, aber ihm war eine weisliche Fuhrung seines eigenen nicht geworden. Das Geschick-denn so mussen wir in unserer Beschranktheit reden-seine Fehler, die Fehler der Andern lasteten zu schwer auf ihm, und dieser Geist, der sich erhoben hatte, ware es ihm nur zu wandern gegluckt, sank in den Staub; seine herrlichen Fahigkeiten wurden in der Bluthe mit Fussen getreten. Er starb, wir durfen wohl sagen, ohne jemals gelebt zu haben. Und so eine freundlich warme Seele, so voll von eingebornen Reichthumern, solcher Liebe zu allen lebendigen und leblosen Dingen! Das spate Tausendschonchen fallt nicht unbemerkt unter seine Pflugschar, so wenig als das wohlversorgte Nest der furchtsamen Feldmaus, das er hervorwuhlt. Der wilde Anblick des Winters ergotzt ihn; mit einer truben, oft wiederkehrenden Zartlichkeit, verweilt er in diesen ernsten Scenen der Verwustung; aber die Stimme des Windes wird ein Psalm in seinem Ohr; wie gern mag er in den sausenden Waldern dahin wandern: denn er fuhlt seine Gedanken erhoben zu dem, der auf den Schwingen des Windes einherschreitet. Eine wahre Poetenseele! sie darf nur beruhrt werden und ihr Klang ist Musik."

"Welch ein warmes allumfa.s.sendes Gleichheitsgefuhl! welche vertrauenvolle, granzenlose Liebe! welch edelmuthiges Ueberschatzen des geliebten Gegenstandes! Der Bauer, sein Freund, sein nussbraunes Madchen sind nicht langer gering und dorfisch, Held vielmehr und Konigin, er ruhmt sie als gleich wurdig des Hochsten auf der Erde. Die rauhen Scenen schottischen Lebens sieht er nicht im arkadischen Lichte, aber in dem Rauche, in dem unebenen Tennenboden einer solchen rohen Wirthlichkeit findet er noch immer Liebenswurdiges genug. Armuth furwahr ist sein Gefahrte, aber auch Liebe und Muth zugleich; die einfachen Gefuhle, der Werth, der Edelsinn, welche unter dem Strohdach wohnen, sind lieb und ehrwurdig seinem Herzen. Und so uber die niedrigsten Regionen des menschlichen Daseyns ergiesst er die Glorie seines eigenen Gemuths und sie steigen, durch Schatten und Sonnenschein gesanftigt und verherrlicht, zu einer Schonheit, welche sonst die Menschen kaum in dem Hochsten erblicken."

"Hat er auch ein Selbstbewusstseyn, welches oft in Stolz ausartet, so ist es ein edler Stolz, um abzuwehren, nicht um anzugreifen, kein kaltes misslaunisches Gefuhl, ein freyes und geselliges. Dieser poetische Landmann betragt sich, mochten wir sagen, wie ein Konig in der Verbannung; er ist unter die Niedrigsten gedrangt und fuhlt sich gleich den Hochsten; er verlangt keinen Rang, damit man ihm keinen streitig mache. Den Zudringlichen kann er abstossen, den Stolzen demuthigen, Vorurtheil auf Reichthum oder Altgeschlecht haben bey ihm keinen Werth. In diesem dunklen Auge ist ein Feuer, woran sich eine abwurdigende Herabla.s.sung nicht wagen darf; in seiner Erniedrigung, in der aussersten Noth vergisst er nicht fur einen Augenblick die Majestat der Poesie und Mannheit. Und doch, so hoch er sich uber gewohnlichen Menschen fuhlt, sondert er sich nicht von ihnen ab, mit Warme nimmt er an ihrem Interesse Theil, ja er wirft sich in ihre Arme und, wie sie auch seyen, bittet er um ihre Liebe. Es ist ruhrend zu sehen, wie in den dustersten Zustanden dieses stolze Wesen in der Freundschaft Hulfe sucht, und oft seinen Busen dem Unwurdigen aufschliesst; oft unter Thranen an sein gluhendes Herz ein Herz andruckt, das Freundschaft nur als Namen kennt. Doch war er scharf und schnellsichtig, ein Mann vom durchdringendsten Blick, vor welchem gemeine Verstellung sich nicht bergen konnte. Sein Verstand sah durch die Tiefen des vollkommensten Betrugers, und zugleich war eine gross.m.u.thige Leichtglaubigkeit in seinem Herzen. So zeigte sich dieser Landmann unter uns: Eine Seele wie Aeolsharfe, deren Saiten vom gemeinsten Winde beruhrt, ihn zu gesetzlicher Melodie verwandelten.

Und ein solcher Mann war es fur den die Welt kein schicklicher Geschaft zu finden wusste, als sich mit Schmugglern und Schenken herumzuzanken, Accise auf den Talg zu berechnen und Bierfa.s.ser zu visiren. In solchem Abmuhen ward dieser machtige Geist k.u.mmervoll vergeudet, und hundert Jahre mogen voruber gehen, eh uns ein gleicher gegeben wird, um vielleicht ihn abermals zu vergeuden."

Und wie wir den Deutschen zu ihrem #Schiller# Gluck wunschen, so wollen wir in eben diesem Sinne auch die Schottlander segnen. Haben diese jedoch unserm Freunde so viel Aufmerksamkeit und Theilnahme erwiesen, so war' es billig, da.s.s wir auf gleiche Weise ihren #Burns# bey uns einfuhrten. Ein junges Mitglied der hochachtbaren Gesellschaft, der wir gegenwartiges im Ganzen empfohlen haben, wird Zeit und Muhe hochlich belohnt sehen, wenn er diesen freundlichen Gegendienst einer so verehrungswurdigen Nation zu leisten den Entschluss fa.s.sen und das Geschaft treulich durchfuhren will. Auch wir rechnen den belobten #Robert Burns# zu den ersten Dichtergeistern, welche das vergangene Jahrhundert hervorgebracht hat.

Im Jahr 1829 kam uns ein sehr sauber und augenfallig gedrucktes Octavbandchen zur Hand: _Catalogue of German Publications, selected and systematically arranged for W. H. Koller and Jul. Cahlmann.

London._

Dieses Buchlein, mit besonderer Kenntniss der deutschen Literatur, in einer die Uebersicht erleichternden Methode verfa.s.st, macht demjenigen der es ausgearbeitet und den Buchhandlern Ehre, welche ernstlich das bedeutende Geschaft ubernehmen eine fremde Literatur in ihr Vaterland einzufuhren, und zwar so da.s.s mann in allen Fachern ubersehen konne was dort geleistet worden, um so wohl den Gelehrten den denkenden Leser als auch den fuhlenden und Unterhaltung suchenden anzulocken und zu befriedigen. Neugierig wird jeder deutsche Schriftsteller und Literator, der sich in irgend einem Fache hervorgethan, diesen Catalog aufschlagen um zu forschen: ob denn auch seiner darin gedacht, seine Werke, mit andern Verwandten, freundlich aufgenommen worden. Allen deutschen Buchhandlern wird es angelegen seyn zu erfahren: wie man ihren Verlag uber dem Ca.n.a.l betrachte, welchen Preis man auf das Einzelne setze und sie werden nichts verabsaumen um mit jenen die Angelegenheit so ernsthaft angreifenden Mannern in Verhaltniss zu kommen, und da.s.selbe immerfort lebendig erhalten.

Wenn ich nun aber das von unserm Schottischen Freunde vor soviel Jahren verfa.s.ste Leben #Schillers#, auf das er mit einer ihm so wohl anstehenden Bescheidenheit zurucksieht, hiedurch einleite und gegenwartig an den Tag fordere, so erlaube er mir einige seiner neusten Aeusserungen hinzuzufugen, welche die bisherigen gemeinsamen Fortschritte am besten deutlich machen mochten.

#Thomas Carlyle an Goethe.#

den 22. December 1829.

"Ich habe zu nicht geringer Befriedigung zum zweitenmale den #Briefwechsel# gelesen und sende heute einen darauf gegrundeten Aufsatz uber #Schiller# ab fur das _Foreign Review_. Es wird Ihnen angenehm seyn zu h.o.r.en, da.s.s die Kentniss und Schatzung der auswartigen, besonders der deutschen Literatur, sich mit wachsender Schnelle verbreitet so weit die englische Zunge herrscht; so da.s.s bey den Antipoden, selbst in Neuholland, die Weisen Ihres Landes ihre Weisheit predigen. Ich habe kurzlich gehort, da.s.s sogar in Oxford und Cambridge, unsern beiden englischen Universitaten, die bis jetzt als die Haltpuncte der insularischen eigenthumlichen Beharrlichkeit sind betrachtet worden, es sich in solchen Dingen zu regen anfangt. Ihr #Niebuhr# hat in Cambridge einen geschickten Uebersetzer gefunden und in Oxford haben zwei bis drei Deutsche schon hinlangliche Beschaftigung als Lehrer ihrer Sprache. Das neue Licht mag fur gewisse Augen zu stark seyn; jedoch kann Niemand an den guten Folgen zweifeln, die am Ende daraus hervorgehen werden. La.s.st Nationen wie Individuen sich nur einander kennen und der gegenseitige Ha.s.s wird sich in gegenwartige Hulfleistung verwandeln, und anstatt naturlicher Feinde, wie benachbarte Lander zuweilen genannt sind, werden wir alle naturliche Freunde seyn."

Wenn uns nach allen diesem nun die Hoffnung schmeichelt, eine Uebereinstimmung der Nationen, ein allgemeineres Wohlwollen werde sich durch nahere Kentniss der verschiedenen Sprachen und Denkweisen, nach und nach erzeugen; so wage ich von einem bedeutenden Inflows der deutschen Literatur zu sprechen, welcher sich in einem besondern Falle hochst wirksam erweisen mochte.

Es ist namlich bekannt genug, da.s.s die Bewohner der drei brittischen Konigreiche nicht gerade in dem besten Einverstandnisse leben, sondern da.s.s vielmehr ein Nachbar an dem andern genugsam zu tadeln findet, um eine heimliche Abneigung bey sich zu rechtfertigen.

Nun aber bin ich uberzeugt, da.s.s wie die deutsche ethisch-asthetische Literatur durch das dreifache Brittanien sich verbreitet, zugleich auch eine stille Gemeinschaft von #Philogermanen# sich bilden werde, welche in der Neigung zu einer vierten, so nahverwandten Volkerschaft, auch unter einander, als vereinigt und verschmolzen sich empfinden werden.

#Schillers Leben.#

#Erster Abschnitt.#

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The Life of Friedrich Schiller Part 30 summary

You're reading The Life of Friedrich Schiller. This manga has been translated by Updating. Author(s): Thomas Carlyle. Already has 1018 views.

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