BestLightNovel.com

An anthology of German literature Part 18

An anthology of German literature - BestLightNovel.com

You’re reading novel An anthology of German literature Part 18 online at BestLightNovel.com. Please use the follow button to get notification about the latest chapter next time when you visit BestLightNovel.com. Use F11 button to read novel in full-screen(PC only). Drop by anytime you want to read free – fast – latest novel. It’s great if you could leave a comment, share your opinion about the new chapters, new novel with others on the internet. We’ll do our best to bring you the finest, latest novel everyday. Enjoy

Sie seufzte tief furwahr, Gar traurig war ihr Sinn, 1465 Sie sprach: "Mein' Ehr' ist hin."

"Fraue Schwester Dido,"

Sprach Anna, "wie denn so?

Sagt, was ist Eure Not?"

"Schwester, ich bin fast tot." 1470 "Erkranktet Ihr? Zu welcher Stund'?"

"Schwester, ich bin ganz gesund, Doch kann ich nicht genesen."

"Schwester, wie mag das wesen?

Ich meine, Frau, 's ist Minne." 1475 "Ja, Schwester, zum Wahnsinne."

"Warum betragt Ihr Euch also, Liebe Fraue Dido?

Was wollt Ihr so verderben?

Ihr durft nicht an Minne sterben. 1480 Ihr mogt sehr wohl genesen Und nachher glucklich wesen.

Es ist kein Mann auf Erden, Der nicht Euer konnte werden, Der nicht froh war' Eurer Minnen; 1485 Ihr sollt Euch ba.s.s besinnen."

Da versetzte Frau Dido: "Es steht mir nicht also.

Wahr ist es in der Tat, Ich sollte finden andern Rat; 1490 Ich tat' es, war's in meiner Wahl.

Ihr wisset, da.s.s ich dem Gemahl Sicheus gelobte und verhiess, Der mir ein gross Gut hinterliess Und auch grosse Ehr', 1495 Da.s.s ich nun nimmermehr Einen Mann wurde nehmen, Was fur Freier immer kamen."

Da sprach aber Anna: "Ihr redet von dem Manne 1500 Allzuviel und ohne Not.

Er ist seit vielen Tagen tot.

Wo steht denn Euer Sinn?

Wie hatte er Gewinn, Wenn Ihr jetzt verdurbet 1505 Und torichterweise sturbet?

Ihr braucht nicht Euer Leben Seinetwegen zu vergeben.

Er konnt' es Euch nicht lohnen.

Ihr sollt Euch selber schonen. 1510 Die Rede, die Ihr tut, Sie ist ja gar nicht gut.

La.s.st solche Rede sein Und folgt dem Rate mein; Das ist grossere Weisheit. 1515 Sagt mir nur die Wahrheit: Wer ist der selige Mann, Dem Gott es gonnen kann, Da.s.s Ihr ihn wollt minnen?

Das gebt mir zu besinnen. 1520 Ich will Euch raten dann So gut, wie ich es kann, Weil ich Euch Gutes gonne.

Ob ich so raten konne, Da.s.s Ihr damit gedienet seid? 1525 Nun sagt es mir, es ist ja Zeit."

Sie sprach: "Ich will's nicht hehlen.

Ich will Euch jetzt befehlen Ehre so wohl als Leben.

Ihr sollt mir Rat drauf geben. 1530 Es ist," sprach sie, "ein Mann, Dem keiner gleichen kann.

Ich muss verraten seinen Nam'

Trotz meiner grossen Scham; Das Nennen tut mir weh. 1535 Er heisset," sprach sie, "E"-- Und nach dem NE ward es gar lang, So sehr die Minne sie bezw.a.n.g, Bevor sie deutlich sagte AS;-- Dann wusste Anna, wer er was. 1540

_Lines 9735-9820: Pending the fight between Eneas and Turnus, Lavinia hears of Minne from her mother._

Da nun zwischen beiden 9735 Der Zweikampf sollt' entscheiden, Recht war es ihrer Tapferkeit.

Sie machten sich bereit Mit mannlichem Sinn.

Da ging die Konigin 9740 Eines Abends spat In ihre Kemenat Und rief die Tochter zu sich, Eine Jungfrau minniglich.

Zu reden sie begonnte, 9745 Wie sie es wohl konnte, Mit sehr klugem Sinn.

Es sprach die Konigin: "Lavine, schones Magdelein, Du liebe Tochter mein, 9750 Vielleicht es nun so endet, Da.s.s der Vater dir entwendet Grosses Gut und grosse Ehr': Turnus, der edle Herr, Der deine Minne stark begehrt, 9755 Ist deiner durchaus wert; Des hab' ich sichere Kunde.

Und warest du zur Stunde Tausendmal so schon und gut, Du konntest billig deinen Mut 9760 Dem tapfern Mann zukehren; Ich gonne dir die Ehren.

Ich will, da.s.s du ihn minnest, Und dabei auch erkennest, Da.s.s er ein edler Herr. 9765 Drum lob' ich dir so sehr Den Helden wonnesam.

Sei doch Eneas gram, Jenem Trojaner schlecht, Der ihn erschlagen mocht', 9770 Der dich im Herzen tragt Dir ist's ja auferlegt, Ihm Ungunst zu erzeigen Und stetiges Abneigen, Ihm keine Ehr' zu zollen, 9775 Ihm Gutes nicht zu wollen.

Du sollst ihm bleiben kalt, Weil er dich mit Gewalt Nun wahnet zu gewinnen.

Er strebt nach deiner Minnen 9780 Nur wegen deines Gutes: Was er bestrebt, er tut es, Damit er dich erwerbe Und mit dir nun als Erbe Gewinne auch zugleich 9785 Deines Vaters Reich.

Du tatest, wie ich wollt', Wurdest du Turnus hold."

"Womit soll ich ihn minnen?"

"Mit Herzen und mit Sinnen." 9790 "Soll ihm mein Herze geben?

Wie konnte ich dann leben?"

"Unwissend bist du, wie man sieht."

"Was, wenn es nicht geschieht?"

"Was, wenn's geschehen tut?" 9795 "Wie kann ich meinen Mut Einem Manne zukehren?"

"Die Minne wird's dich lehren."

"Um Gotteswillen, was ist Minne?"

"Sie ist vom Urbeginne 9800 Der Erde Herrscherin Und bleibt's auch fernerhin Bis zu dem jungsten Tag.

In keiner Weise mag Ein Mensch ihr widerstehen, 9805 Denn sie kann niemand sehen Noch betasten mit der Hand."

"Die hab' ich, Fraue, nie gekannt."

"Du sollst sie kennen lernen noch."

"Wann erwartet Ihr es doch?" 9810 "Ich erwart' es, wie ich mag.

Vielleicht erleb' ich noch den Tag, Da du ungebeten minnest.

Und wenn du es beginnest, Wirst du empfinden l.u.s.t dazu." 9815 "Ich weiss, da.s.s ich's nicht tu'."

"Es kommt, so sicher du auch bist."

"Dann sagt mir, was die Minne ist."

"Ich kann sie nicht beschreiben."

"Dann la.s.st es doch noch bleiben." 9820

_Lines 10031-79: Lavinia's first glimpse of Eneas._

Als der Held dahin kam, Und die Jungfrau wonnesam Ihre Augen kehrte dar Und sein da unten ward gewahr Von ihrer hohen Zinne, 10035 Durchschoss sie nun Frau Minne Mit einem scharfen Pfeil; Drum ward ihr Qual zuteil Auf manche lange Stunde.

Sie empfing eine Wunde, 10040 In ihrem Herzen drinnen, So da.s.s sie musste minnen Und konnte nichts dafur.

Gram ward die Mutter ihr, Deren Huld sie ganz verlor, 10045 Denn sie brannte und sie fror Fast in derselben Stunde.

Die Art und Weis' der Wunde, Das ubel war ihr unbekannt.

Sehr bald sie nun verstand 10050 Ihrer Mutter Geheiss.

Sie ward unma.s.sig heiss Und danach wieder kalt, Sie kam in Ungewalt, Unangenehm sie lebte, 10055 Sie schwitzte und sie bebte, Wurde bleich und wurde rot; Sehr gross war ihre Not Und ihres Leibes Ungemach, Da fand sie Kraft und sprach. 10060 Als das Herz ihr wiederkam, Sprach die Jungfrau wonnesam Jammerlich sich selber zu: "Ich weiss nicht leider, was ich tu'; Ich weiss nicht, was mich schiert, 10065 Da.s.s ich bin so verwirrt.

Nie ward mir solches kund; Ich war bisher gesund Und bin nun jetzt fast tot.

Wer hat in kurzen Stunden 10070 Das Herz mir festgebunden, Das fruher ledig war und frei?

Mir ahnt, es sei das Ungemach, Von dem vorher die Mutter sprach.

Zu fruh hat's mir pa.s.siert! 10075 War' ich doch ungeniert Von--Minne, wie ich sie verstand, Ja, Minne hat sie es genannt!"

+XXIII. HARTMANN VON AUE+

The first in order of the three great romancers who interpreted the French tales of chivalry for medieval Germany. They were adapters rather than translators, just as were the French poets themselves in relation to their Keltic sources. Hartmann was born in Swabia about 1165, took part in a crusade, probably that of 1197, and died before 1220. His chief works are the two Arthurian romances _Erec_ and _Iwein_, and the two pious 'legends' _Gregorius_ and _Der arme Heinrich_. The selection from _Der arme Heinrich_ is given in Botticher's translation, as found in Botticher and Kinzel's _Denkmaler_, II, 2.

I

_From 'Iwein', lines 2073-2338: The enterprising maid Lunete persuades her mistress to marry Iwein, who has just slain her husband._

Da.s.s sie der Magd je Hartes sprach, Davon litt sie solch Ungemach, Da.s.s sie es sehr bereute. 2075 Als sich der Tag erneute, War jene noch einmal gekommen Und wurde besser aufgenommen Als sie entla.s.sen ward vorher.

Die Frau ermunterte sie sehr 2080 Mit gutigem Empfange.

Es dauerte nicht lange, Bevor sie nun also begann: "Du lieber Gott, wer ist der Mann, Den du mir gestern lobtest? 2085 Ich glaube nicht, du tobtest, Denn der war nicht von Herzen matt, Der meinen Herrn erschlagen hat.

Hat er Geburt und Jugend Und sonst etwa 'ne Tugend, 2090 So da.s.s er mir zum Herren ziemt, Und da.s.s die Welt, wenn sie's vernimmt, Mir's nicht zu sehr verdenken kann, Da.s.s ich genommen hab' den Mann, Der mir den Herrn erschlagen? 2095 Kannst du mir von ihm sagen, Was mir in seiner Tugend Licht Dem ublen Ruf die Spitze bricht?

Und ratst du mir sodann, Ich nahme ihn zum Mann?" 2100 Sie sprach: "Es dunkt mich gut.

Mich freut, da.s.s Ihr den Mut So schnell habt umgekehret.

In ihm seid Ihr geehret; Zu furchten ware keine Scham." 2105 Sie sprach: "Was ist also sein Nam'?"

"Er nennt sich Herr Iwein."

Please click Like and leave more comments to support and keep us alive.

RECENTLY UPDATED MANGA

An anthology of German literature Part 18 summary

You're reading An anthology of German literature. This manga has been translated by Updating. Author(s): Calvin Thomas. Already has 550 views.

It's great if you read and follow any novel on our website. We promise you that we'll bring you the latest, hottest novel everyday and FREE.

BestLightNovel.com is a most smartest website for reading manga online, it can automatic resize images to fit your pc screen, even on your mobile. Experience now by using your smartphone and access to BestLightNovel.com